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  review THE LIVING DEAD QUITE ABSTRACT UND EINIGE WORTE  

  rbd BAD ALCHEMY # 100        
     
         
   
 

 

Dazwischen promeniert ERIK MÄLZNER bei The Living Dead Quite Abstract und Einige Worte (NO EDITION # 110) allein vor Bildern einer Ausstellung, von Duchamp ('Nu Descendant Un Escalier') zu Yves Klein ('L'accord bleu') zu Correggios oder Cezannes 'Leda und der Schwan', von Stillleben zu einem Klein'schen 'Living Brush'- Painting. Und verliert dazu allerhand Worte über Artefakte mit atypischen / im Grundsatz eher fernliegenden Auswirkungen, über assoziierte Wahrnehmungen / Meinungen / Urteile / Wissen / Überzeugungen und Argumente als Inhalte (s)eines Werkzeugkastens, über ein abgeschnittenes Ohr auf der Arbeitsplatte (nur inszeniert) über Roboter, Körperbemalungen, Wachsfiguren, eine Nicht-Willkommen-Fußmatte, über Prinzipien der Unordnung und den Ausschluß einzelner Akteure aus den Kreisen / die sich als die eigentliche Gesellschaft verstehen. Es spricht der Computer. Dazwischen, promenierend, wahrnehmend, urteilend, erklingt Musik für abgeschnittene Ohren, artifizielle Sounds von Computer, Keyboard, Samples, Synthie oder Percussion. Bildbeschreibend? Das will ich nicht ausschließen, denn immerhin ist die zersplittert Schreitende diskontinuierlich verklanglicht, Kleins blauer Akkord aber orchestriert mit dröhnend fluktuierenden Streichern. '4-6-61-A' hört sich allerdings klassischer an als 1961, als sanfte Elegie von Streichern und Glockenspiel mit dröhnenden und glissandierenden Übermalungen. Zur erotisch stöhnenden 'Leda' höre ich Käuzchenrufe und Wassertropfen zu schmeißfliegig surrenden und stottrigen Gravuren. Bei 'Zacken' kontrastieren feminine Vokalisation und zärtliche Orchesterstimmen mit einer Reihe eingeworfener Störungen. 'Natura Morta' ist als Dröhnscape gestaltet, mit metalloidem Hall und scharrenden Schleifspuren auf rumorender Grundierung. Die Worte gipfeln im Mantra Nichts denken / Nichts denken / Nichts denken / Nichts denken / Nichts denken / Nichts denken/Nichts denken / Nichts denken… und den Denksprüchen: Wiederholung ist keine Kopie. Quantität ändert Qualität. Wiederholung ist Information. 'Livingbrush 6' wiederholt zuletzt ein elegisches Streichermotiv~ ~ ~ ~. Und das sagt uns, schlicht ~ ~ ~ ~ und einfach genug ~ ~ ~ ~?

rbd BAD ALCHEMY # 100, Germany

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