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  review GRAEAE  

  rbd BAD ALCHEMY # 100        
     
         
   
 

 

... (s. # 109)
Diesem evolutionären, auch bei Geyrhalter zuletzt in einem Grauschleier verhüllten Debakel können BRAINGRAINHOTSPOT ihrerseits Graeae (NO EDITION # 111) abgewinnen. Gemeint sind 'Deino', 'Enyo' und 'Pemphredo', die drei grauen Schwestern der Gorgonen (allesamt aus der Brut von Gaias Paarungen mit dem Ozeanischen), denen da die Rolle der No-Place-, No-Future-Musen zukommt auf der konstant grauen Seite der No Edition-Klangwelt. In drei instrumentalen Sätzen stimmen EM & JR eine mit Percussion, Pizzikato, Midi-Keyboards und schnarrender E-Gitarre orchestrierte Trauermusik an, eine leicht japanisch angehauchte (auch das Cover ist japanisierter Burne-Jones). Als ob auch über sie Fukushimas Botschaft hinweggegangen wäre. Zuerst über eine Adagio-Lento-Largo-Skala mit Klapperschlägen, Paukenwirbeln und Kotoklängen in dark-ambient überrauschtem und orgelbedröhntem Grau-in-Grau. Der eine Zahn, den sich die Graien teilen, wandert zu Enyo für eine Elegie mit noch gedehnteren Maschen, bebenden Strings, knarrender und grollender Orgel, klagendem Chor. Doch keckes Pizzikato und Geigenkratzer und das anziehende Tempo widersprechen einem nur fatalistischen Duktus. Spielt da schon Perseus den Helden? Der dritte Part dröhnt wie auf Schwanenflügeln, mit sonoren Dunkelwellen und in grauer Harmonie, wie Cellos gepaart mit Orgelsound, durchwirkt mit perkussivem, erst kaskadierendem, dann melodischem Klingklang. Tubular Bells? Der Duktus wird rhythmischer, schreitend, vielleicht in ritueller Manier tanzend bis hin zur vollen Stunde. Mooahhhh! Nichts weniger als ein Opus maximus.

rbd BAD ALCHEMY # 100, Germany

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