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rbd BAD ALCHEMY # 88 Rod Summers

ERIK MÄLZNER ist mit seinen erikalen Elaboraten einer unserer Unverzichtbaren. Aber sagte ich das nicht schon? Egal. Auch mit Dark Age (NO EDITION # 89) findet er meine volle Zustimmung. Denn gleich mit 'Ach das könnte schön sein' listet er zu dumpfem Pumpen süffisant die Weihnachtswünsche von so manchem Ich, das sich zum Wir aufmopst und meint, dann tun und lassen zu können, was es will: Wenn ich mir was wünschen dürfte / ich möchte ein Rowdy sein / ich möchte ein Soldat sein / ich möchte ein Nazi sein / ich möchte ein Gläubiger sein / ach das könnte schön sein / ohne selber denken zu müssen. Und dazu zwitschern die Vögelein. 'Pride and Ignorance' wohin man schaut, und immer mehr würden offenbar gern den Dicken machen, "bis zwei Meter hoch und tief", oh Putin, oh Orbán, oh Erdoğan, oh Ruhm und Ehr dem grössten Scheißhaufen. Weiterhin mit Vögelein und nun auch klimperndem Cembalo, elegischem Synthie und grottentiefem Bass. Und der Text erst gelallt wie von einem britischen Ameisenforscher mit stoutschwerer Zunge, dann mit kindlicher Vocoderstimme. Nichts zu wünschen übrig lässt dagegen die vortreffliche, nur mit Peter Androschs "Hymnos - Eine Fluchkaskade" vergleichbare Tirade 'Stressabbau'. Zu animiert pulsendem Groove, E--Gitarre und Bläserphantomen dekretieren der Deus ex machina und seine Assistentin: Hört meinen Fluch / ihr Laberköppe / meine schreckliche Verdammung / ihr Arschlöcher / ich verfluche euch / ich verfluche euer Leben und vernichte euer Wesen / ihr Sackgesichter / bei der Macht meines Geistes verfluche ich euer Dasein und verbanne euch / fallt in fürchterliche Qualen / ihr miesen Wanzen ... die Kraft meines Fluches soll für immer auf euch sein / ihr Arschgesichter / leckt mich am Arsch / ihr Halsabschneider / weder soll euch jemand hören / noch euch jemals helfen / der Schlag soll euch treffen / ihr Raffzähne / ihr könnt mich mal / der Fluch soll euch verfolgen auf immer und ewig. Wie ist's nun damit, wie scheiden wir die Geister? a oder b? Ja ja, ich weiß, hier bist Du Arsch, hier darfst Du's sein. Denn nur so ist das Leben und nur so bleibt die Welt oh so wunderbar. Und wenn es noch so knarzt im Gebälk und die Glocken läuten, der Beat pumpt und pumpt: Oh Götzenanbetung / oh massive Indoktrination / oh Erosion von Werten / oh Intoleranz Radikalismus und Gewaltbereitschaft / oh Verführung und Manipulation / oh Kaufen für die Müllhalde ... ('Oh What A Wonderful World / Dark Age / Extended Disco Version'). Was bleibt neben Fluchen und Schattenboxen? Stoische Lakonie? Aufgeklärt tuender Zynismus? Sind heroische Gelassenheit bis hin zu mürrischer Indifferenz (H. Münkler) nicht sogar das Gebot der Stunde? Mann fährt gegen Baum und stirbt / ja und / Kind kommt auf die Welt und lebt / ja und ('+/-')? Oder wie in einer ganz frühen BA noch gesteigert: ja under? ja am understen?

rbd BAD ALCHEMY # 88, Germany

NOT BACKGROUND MUSIC

Mälzner’s music is like Marmite, you are either going to like it or it will not be to your taste! I’m going to tell you why I like it.
Many musicians toy with experimental sound; Björk and Wesseltoft are the first to spring to mind, but few have made it as distinctive an element of their output as Mälzner has done.
The latest USB stick to arrive from this productive musician is titled ‘89-91’ and contains both .mp3 and .wav file copies of 3 albums.
Dark Age 5 tracks, Kinderzimmer 1 track and Oder Peking 1 track
All the music on these albums fits neatly into the experimental category; this is definitely not easy listening music. This is music to confront the listener with the dimensionality of audial space and the infinite variation of sound with its inherent possibility of crafted manipulation in the hands of an adroit practitioner.

DARK AGE.
1. Ach Das Könnte Schön Sein (1:57) is simply brilliant! Picture a Giant Troll with a severe hangover and Rayban sunglasses wandering through an Arcadian landscape on a bright springtime morning.
2. Pride and Ignorance (19:36) is a combination of light and playful and bombastic sounds married by sweeping sustained synthesized chords overlaid with a vocal which introduces all the emotions of Doom Metal rock! The track develops into a score best suited to the nightmare scene of a gothic film. The frequency width of the piece is typical of Mälzner’s output, if you listen to this via the loudspeakers of your laptop computer 50% of what is happening here will be lost to you.
3: Stress Reduction (9:29) Deep Space Disco, or, Steven Hawkins meets the Aliens to share a bucket of Riesling at Andromeda Hard Rock Café. This track will not reduce you stress level in fact it is more likely to give you the desire to go out and brutalize a handicapped badger.
4. Minus Plus (5:33) My favourite track on the album. Short samples of musical and concrete sounds wonderfully handled into a multi-dimensional clever composition. A true exploration of the audial sphere. Has to be headphones!
5. Oh What a Wonderful World (20:07) Crisp bassline meets experimental percussion. The handling of sound never gets bogged down or overly repetitive, there is always some new element being introduced all of which draws the listener deeper into the track.

Perfectly recorded, always audible, always interesting but certainly not to everyone’s taste, but I will be listening to these works and Mälzner’s other output again.

Rod Summers/ VEC Audio / Maastricht December 2015
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	ERIK MÄLZNER ist mit seinen erikalen Elaboraten einer unserer Unverzichtbaren. Aber sagte ich das nicht schon? Egal. Auch mit Dark Age (NO EDITION # 89) findet er meine volle Zustimmung. Denn gleich mit 'Ach das könnte schön sein' listet er zu dumpfem Pumpen süffisant die Weihnachtswünsche von so manchem Ich, das sich zum Wir aufmopst und meint, dann tun und lassen zu können, was es will: Wenn ich mir was wünschen dürfte / ich möchte ein Rowdy sein / ich möchte ein Soldat sein / ich möchte ein Nazi sein / ich möchte ein Gläubiger sein / ach das könnte schön sein / ohne selber denken zu müssen. Und dazu zwitschern die Vögelein. 'Pride and Ignorance' wohin man schaut, und immer mehr würden offenbar gern den Dicken machen, "bis zwei Meter hoch und tief", oh Putin, oh Orbán, oh Erdoğan, oh Ruhm und Ehr dem grössten Scheißhaufen. Weiterhin mit Vögelein und nun auch klimperndem Cembalo, elegischem Synthie und grottentiefem Bass. Und der Text erst gelallt wie von einem britischen Ameisenforscher mit stoutschwerer Zunge, dann mit kindlicher Vocoderstimme. Nichts zu wünschen übrig lässt dagegen die vortreffliche, nur mit Peter Androschs "Hymnos - Eine Fluchkaskade" vergleichbare Tirade 'Stressabbau'. Zu animiert pulsendem Groove, E--Gitarre und Bläserphantomen dekretieren der Deus ex machina und seine Assistentin: Hört meinen Fluch / ihr Laberköppe / meine schreckliche Verdammung / ihr Arschlöcher / ich verfluche euch / ich verfluche euer Leben und vernichte euer Wesen / ihr Sackgesichter / bei der Macht meines Geistes verfluche ich euer Dasein und verbanne euch / fallt in fürchterliche Qualen / ihr miesen Wanzen ... die Kraft meines Fluches soll für immer auf euch sein / ihr Arschgesichter / leckt mich am Arsch / ihr Halsabschneider / weder soll euch jemand hören / noch euch jemals helfen / der Schlag soll euch treffen / ihr Raffzähne / ihr könnt mich mal / der Fluch soll euch verfolgen auf immer und ewig. Wie ist's nun damit, wie scheiden wir die Geister? a oder b? Ja ja, ich weiß, hier bist Du Arsch, hier darfst Du's sein. Denn nur so ist das Leben und nur so bleibt die Welt oh so wunderbar. Und wenn es noch so knarzt im Gebälk und die Glocken läuten, der Beat pumpt und pumpt: Oh Götzenanbetung / oh massive Indoktrination / oh Erosion von Werten / oh Intoleranz Radikalismus und Gewaltbereitschaft / oh Verführung und Manipulation / oh Kaufen für die Müllhalde ... ('Oh What A Wonderful World / Dark Age / Extended Disco Version'). Was bleibt neben Fluchen und Schattenboxen? Stoische Lakonie? Aufgeklärt tuender Zynismus? Sind heroische Gelassenheit bis hin zu mürrischer Indifferenz (H. Münkler) nicht sogar das Gebot der Stunde? Mann fährt gegen Baum und stirbt / ja und / Kind kommt auf die Welt und lebt / ja und ('+/-')? Oder wie in einer ganz frühen BA noch gesteigert: ja under? ja am understen? rbd BAD ALCHEMY # 88, Germany

	NOT BACKGROUND MUSIC Mälzner’s music is like Marmite, you are either going to like it or it will not be to your taste! I’m going to tell you why I like it. Many musicians toy with experimental sound; Björk and Wesseltoft are the first to spring to mind, but few have made it as distinctive an element of their output as Mälzner has done. The latest USB stick to arrive from this productive musician is titled ‘89-91’ and contains both .mp3 and .wav file copies of 3 albums. Dark Age 5 tracks, Kinderzimmer 1 track and Oder Peking 1 track All the music on these albums fits neatly into the experimental category; this is definitely not easy listening music. This is music to confront the listener with the dimensionality of audial space and the infinite variation of sound with its inherent possibility of crafted manipulation in the hands of an adroit practitioner. DARK AGE. 1. Ach Das Könnte Schön Sein (1:57) is simply brilliant! Picture a Giant Troll with a severe hangover and Rayban sunglasses wandering through an Arcadian landscape on a bright springtime morning. 2. Pride and Ignorance (19:36) is a combination of light and playful and bombastic sounds married by sweeping sustained synthesized chords overlaid with a vocal which introduces all the emotions of Doom Metal rock! The track develops into a score best suited to the nightmare scene of a gothic film. The frequency width of the piece is typical of Mälzner’s output, if you listen to this via the loudspeakers of your laptop computer 50% of what is happening here will be lost to you. 3: Stress Reduction (9:29) Deep Space Disco, or, Steven Hawkins meets the Aliens to share a bucket of Riesling at Andromeda Hard Rock Café. This track will not reduce you stress level in fact it is more likely to give you the desire to go out and brutalize a handicapped badger. 4. Minus Plus (5:33) My favourite track on the album. Short samples of musical and concrete sounds wonderfully handled into a multi-dimensional clever composition. A true exploration of the audial sphere. Has to be headphones! 5. Oh What a Wonderful World (20:07) Crisp bassline meets experimental percussion. The handling of sound never gets bogged down or overly repetitive, there is always some new element being introduced all of which draws the listener deeper into the track. Perfectly recorded, always audible, always interesting but certainly not to everyone’s taste, but I will be listening to these works and Mälzner’s other output again. Rod Summers/ VEC Audio / Maastricht December 2015	index