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  review INTERDEPENDENZ SYNPHONIE  

  rbd BAD ALCHEMY # 80        
     
         
   
 

 

Mit dem gleichen Instrumentarium intonieren BRAINGRAINHOTSPOT auch die Interdependenz Synphonie (No Edition # 78). Gut 36 Min. in sechs Sätzen (Parts), deren erster mit kakopho­nen Gitarreneinwürfen, noisig perkussiven Akzenten, Synthietrillern und motorisch sur­rendem Fond die bruitistische Ausrichtung expliziert. Der zweite rockt, stampft, federt, mit ausgeprägtem Bassgebombe, krummen Takten, glockigem Gedengel und wieder Pseudo­saxophon, sogar mit zwei sich umspielenden Melodielinien. 'Part III' verlangsamt mit un­regelmäßigem Tamtam und zitternder Melodik, weder Bass noch Midi-Keyboard können oder wollen das auf Linie oder Trab bringen. Harmonikaler Sound und an sich energische Griffe in die Keyboards versuchen den vierten Teil zu bestimmen, der aber nach mehreren abreißenden Ansätzen sich erst mit Tubapuls in Marsch setzt, verziert mit Vibraphon und hell fiepender Melodik. Freilich wieder nicht wirklich konsistent, obwohl es da eine geklöp­pelte Linie, einen melodiösen Loop als roten Faden gibt, aber auch Gegenströmung und durch Castagnettengeklapper etwas, das einem spanisch vorkommt. Die fünfte Etappe bringt ein fünftes Mal eine eiernde Fülle von Insichwidersprüchen, perkussive Erratik, die dennoch irgendwie groovt, Melodik, die sich wie blind ihren Weg tastet, der ihr (und uns) jedoch nicht aus dem Kopf geht. Der finale Satz nimmt noch einmal Tempo auf, mit unega­lem Beat zwar, aber jetzt auch mit pumpendem Puls und Stoßrichtung, kräftig genug, alles Drumrum mitzuschwemmen. Was für zwittrige und eigentümliche Musik. Brutismus als Sophistication? Schön, dass die Grauen wieder ihr Füllhorn ausschütten. 

rbd BAD ALCHEMY # 80, Germany

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